Von ihren Anfängen 1989 in Weilheim mit Wurzeln im Hardcore und Noise bis zu ihren Exkursionen in Jazz und Elektronik gehören Notwist zu den wandelbarsten und zugleich beständigsten Bands. Schon ihr Debüt „The Notwist“ ließ aufhorchen, bereits auf „Nook“ findet sich bei Songs wie „The Incredible Change of Our Alien“ dieses feine Gespür für die Balance von Melodie und Härte, Stille und Sturm, die zum Markenzeichen für Notwist Songs wird. Mit „Shrink“ gelingt ihnen 1998 ein weiteres Album, das fast so etwas wie Blaupause für Indietronic wird. Erstmals ist auch Console-Mastermind Martin Gretschmann Teil des Bandgefüges und prägt mit seinen frickligen Passagen den neuen Sound der Band, der neben Elektronik auch Ambient und Jazzeinflüsse enthält. 2001 dann der Meilenstein „Neon Golden“ ihr bis heute wohl erfolgreichstes und zugänglichstes Album, das nicht nur Kritiker jubeln lässt. Songs wie „Pick Up The Phone“, This Room“, „Consequence“ oder “One With Freaks“ umarmen den Hörer, Markus Achers Stimme wird zum alten Bekannten, die harten Töne der frühen Jahre scheinen Vergangenheit zu sein und doch biedert sich hier niemand an. „Consequence vom ersten bis zum letzten Ton. Gerade diese Konsequenz ist sicher eins der Markenzeichen der Band, die keine Experiment scheut, und doch immer beeindruckend stilsicher agiert. Trotz der Metamorphosen, die Notwist über die Jahre durchlebten, erkennt man die Handschrift von Markus und Micha Acher sofort. Nachdem sie aktuell eher mit ihren Nebenprojekten wie der Hochzeitskapelle oder Ms. John Soda von sich reden machen, mit Alien Transistor ihr eigenes Label pflegen oder kurzerhand mit „Alien Disko“ ihr eigenes neues Indoor-Festival aus der Taufe hoben , wird es höchste Zeit Notwist endlich wieder live auf der Bühne zu sehen.