MICHAEL ROTHER / NEU! (Grönland)
Geboren in Hamburg, aufgewachsen in München, begleitete Michael Rother seine Eltern nach Pakistan, wo sein Vater für Lufthansa arbeitete, und so bekam Michael schon in sehr jungen Jahren die unterschiedlichsten musikalischen Einflüsse mit, die ihn und seinen Sound prägen sollten: “In Karatschi wurde im Radio überwiegend arabische Musik gespielt. Verstanden habe ich diese Musik, die weder Anfang noch Ende zu haben schien, natürlich überhaupt nicht, weder die Skalen noch die Figuren, aber emotional hat sie mich doch berührt und geprägt, sie lief und lief und lief für immer. Der emotionale Eindruck war enorm.“
ANIKA (Berlin / Invada Records / Stones Throw)
Anika stand bereits mit Michael Rother auf der Bühne und überhaupt scheint die Wahlberlinerin mit britisch-schwedischen Wurzeln keine Berührungsängste vor großen Namen zu haben. Entdeckt wurde sie von Geoff Barrows von Portishead, der eine neue Stimme für seine Zusammenarbeit mit Beak suchte und ausgerechnet bei einem Restaurantbesuch fündig wurde.
GILLA BAND (Dublin)
Auch die Gilla Band aus Irland geben NEU! neben Bad Brains und den Chemical Brothers als wichtigen Einfluss an. In einem Mahlstrom aus Störgeräuschen und Verzerrungen kollidieren die Gitarre von Alan Duggan und der Bass von Daniel Fox mit dem energetischen Organ von Sänger Dara Kiely und lassen überholte Ettiketten wie Post-Punk blass erscheinen. Gegründet von den Schulfreunden, nachdem sie ihrer ersten Band Harrows, „eine Scheißversion der Strokes“ den Gnadenschuß verpassten, unter dem Namen Girl Band.
WHAT ARE PEOPLE FOR? (München / Alien Transistor)
Großes Kino erwartet uns bei WHAT ARE PEOPLE FOR?, dem neuesten Brainchild der Künstlerin Anna McCarthy (Moon Not War) mit der Musikerin und der Produzentin Manuela Rzytki (Parasyte Woman, Honky Tonk Movement). Musikalisch bewegt sich das Kollektiv mit Tänzerin und Backing-Sängerin Paulina Nolte und Tom Wu am Schlagzeug zwischen den Koordinaten Kraut, Disco und Punk, aber eigentlich wollen die Vier alle Grenzen hinter sich lassen.
INGA (München, Trikont)
“Die Münchner Kunststudentin Inga bastelt mit Laptop und Gitarre Weltraum und Traumwelten neu zusammen und macht selbst aus Zahnarztbesuchen Pop.” So beschrieb die Süddeutsche Zeitung das Debüt von Inga. Mit Songs wie “Frau Adolf” erregte Inga mitten im tiefsten Lockdown über Münchens Stadtgrenzen, eine Aufmerksamkeit die lokalen Künstlern leider oft verwehrt bleibt. Ihr Debüt „Tears and Teeth“ wurde Mitte Juni 2020 bei Trikont veröffentlicht und entstand größtenteils im Homerecording.
RALF KÖSTER (Hamburg, Pudel Club / Pudel Produkte / MFSC)
Ralf Köster ist Bewahrer der wenig respektierten Tonträger und Schweinepriester des großen Rillenkäs. Als Gründer von Musick For Our Children, MFOC, ist er nicht nur in Hamburg geboren, sondern auch mittel bis alt geworden, je nachdem, wo man gerade hinguckt. Vielleicht lag das an dieser fatalen Ambient-Musik, die der Synapsenmasseur vor gut 25 Jahren in allen Frisörsalons Europas als handgelegte Wasserwellen durch die Anlagen blubbern ließ.