Als “Die dunkle Seite der österreichischen Seele“ wurden Kreisky schon bezeichnet und wirklich scheint der Weg von Kreisler zu Kreisky nicht weit zu sein. Bei den Wienern treffen bissige, teils bitterböse Texte statt auf Klavier, aber auf schroffe Postpunk-Gitarren. Wut und Humor zu vereinen und das Ganze vollkommen überdreht, aber nie ohne Selbstironie auf die Bühne zu bringen, das könnte sowas wie die Philosophie von Kreisky sein oder wie sie es selber auf ihrem Debüt sangen. „Mit der Musik kamen die Spinner.“ Mittlerweile haben sich die vier Wiener auf fünf Studioalben, ein Livealbum und einer EP verewigt und ihr musikalisches Spektrum erweitert. Mit der EP „Was ist das für eine Welt“ sind sie, wie vor ihnen schon Can oder Tangerine Dream mit ihren Songs jetzt sogar beim Tatort gelandet und nicht nur dass sondern sie treten in einer Szene auch selbst auf.
Sänger Franz Adrian Wenzl war jahrelang als Austrofred aktiv und macht nicht nur im Freddie-Mercury-Outfit, sondern auch im Ringerdress eine gute Figur, wie das unfassbar großartige Video zu „Ein gutes Pferd“ beweist. Ihren organisierten Wahnsinn und vor allem ihre unbändige Energie sollte man aber am besten live erleben.