Der Faust-Gründer Hans Joachim Irmler und der einstige Schlagwerker der Einstürzenden Neubauten, FM Einheit, spielten zuerst im November 2009 im Berliner Club Berghain zusammen. Bassfeder und analoge Synthesizer aus den Siebzigern, Soundscapes und das ganze Frequenzspektrum abdeckende Beats wurdenversprochen, es darf von einem historischen Zusammentreffen zweier stilbildender deutscher Musiker gesprochen werden. (Spex)
2010 erschien ihr Album „No Apologies. „die beiden experimental-meister hans joachim irmler (begründer der krautrockgruppe „faust“) und fm einheit (ex-mitglied der experimental-band „einstürzende neubauten“) haben ein lärmendes, kratziges ungetüm erschaffen. das album „no apologies“, an dem die klang-forscher im zeitraum des vergangenen frühjahrs 2009 arbeiteten, präsentiert avantgardegeräuschkulissen, die als gesamtbild eine spannende exkursion zwischen experimentellem ambient und dronigen noise-derivaten ergeben. schon zu beginn des albums, wenn der mehr als vierzehn minütige bonuseröffnungstrack „byssus“ aus den musikboxen wummert, türmen sich herrschaftliche sowie düstere luftschlösser im kopf des hörers auf. stück für stück ebnet sich der gehörgang für uferlose und assoziationsreiche klangflächen, die mehr und mehr kopfkino-szenarien in bewegung bringen. um dieses werk schätzen und genießen zu können, bedarf es der loslösung von jeglichen erwartungshaltungen rhythmischer oder melodischer art. es istgemacht, um hundertprozentige aufmerksamkeit in anspruch zu nehmen, damit es sich, in eben dieser ungeteilten fassungskraft des hörers, kompromisslos entfalten kann. man könnte das erleben dieses albums mit einem an sämtlichen kräften zehrenden marsch durch frostige temperaturen vergleichen, da es ohne nachsicht von anfang bis schluss präsent ist – unmöglich, es auszublenden und sich zeitgleich mit hingabe auf etwas anderes einzulassen. jeder klirrende, drückende und vor allem tief greifende klang wühlt sich auf unerbittliche weise einen sinnesweg bis letztlich selbst das herz ein bisschen schneller pocht. eine sehr intensive erfahrung.“ rote raupe