Allroh

„The Allroh set was astounding. I have heard her play every night on this tour we’re on, and it took repeated exposure for everything to sink in. Allroh’s music amazes me. She is incredible.“
STEVE ALBINI, Produzent und Musiker

Allrohs erste reguläre full length CD heißt „HAG DEC“, benannt nach den Flageolett-Grundtönen der Gitarre und wurde von ihrem Fan und Förderer Steve Albini im Dezember 2008 in seinem “Electrical Audio” Studio in Chicago aufgenommen. Im Frühjahr desselben Jahres, zeitgleich mit der Veröffentlichung ihres Erstlingswerks, der EP „NYM“, war Allroh mit Albinis Band „Shellac“ auf Europatournee.

„Hat man sich einmal darauf eingelassen, das hier eine Frau ruft und schreit, wo andere Frauen hauchen und säuseln würden, wird man umso mehr belohnt. Allroh steht für eine aus der Mode gekommene Emotionalität jenseits von Diskursrock, Zitatpop und Spaßigkeit – die 14 neuen Songs auf „Hag Dec“ vereinen sich in ihrer Kakofonie zu einem aus der Zeit gefallenen Album schreibt Max Dax im Monopol.

Anne Rolfs ist in Rostock aufgewachsen und hat bereits als Kind angefangen Gitarrenunterricht zu nehmen. Sie studierte Klassik- und Jazzgitarre und hatte auch Kontakt mit Peter Brötzmann und der Free Jazz Szene der DDR. Anfang der 90er zog sie nach Berlin und gründete das Trio Wuhling. Wuhling brachten zwei vielbeachtete Alben heraus: „Extra 6“ (1996, Touch & Go), ebenfalls aufgenommen von Steve Albini und „Spacebeige“ (1997, City Slang). 1998 löste sich die Band auf. Anne Rolfs nahm Sitarunterricht, erarbeitete sich die komplexen Songs von „Hag Dec“ und experimentierte mit Gitarrensounds, bei denen zusätzliche Metallplättchen auf den Seiten liegen, die die ganze Zeit mitschwingen. Allein an diesem „richtigen Scheppern“ hat sie über ein Jahr gearbeitet.

„Das komplexe Arrangement ihrer Lieder, losgelöst vom strukturellen Dogma des klassischen Popsongs, schichtet die Spuren von Stimme und Gitarre zu einem fragilen, atmosphärisch dichten Klanggebäude, das jederzeit einzustürzen droht. Es genügen ihr eine Hand voll aussagekräftiger Worte um tiefe und echte Gefühle in die Welt zu bringen. Anne singt Deutsch, aber es ist wie eine andere Sprache. Ihre Vokale klingen so irritierend, dass man zunächst keinen Text zu hören versucht. So funktionieren die einfachen, verstörend vieldeutigen Lyrics im Zusammenhang mit der virtuosen und wuchtigen Gitarrenarbeit als rein assoziatives Element. Und wenn man sich darauf einlässt, im musikalischen Kosmos von Allroh ein wenig verloren zu gehen, entdeckt man dort, wo einem das Fremde zwingt über das Gewohnte zu reflektieren, eine schlichte Schönheit.  (Jörg Diernberger)

Allroh ►